Bild: Biena Monecke

Trauerfeier

Bild: Biena Monecke
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Jemand ist gestorben - was tun?

Ein Angehöriger von Ihnen ist gestorben? Das wichtigste ist: Nehmen Sie sich Zeit. Sie müssen nichts überstürzen, die Zeit ist nun ohnehin stehen geblieben. Ein Toter darf 36 Stunden im Haus bleiben, bevor der Bestatter ihn abholen muss. Sie können also ganz in Ruhe Abschied nehmen. Alte Rituale können dabei eine Hilfe sein: ein Fenster öffnen, damit die Seele zum Himmel fliegen kann, die Uhr anhalten, die Augen des Toten schließen und seine oder ihre Hände falten, vielleicht mögen Sie ihr oder ihm auch eine Blume in die Hand legen.

Informieren Sie Ihre Angehörigen, vielleicht möchte noch jemand kommen, um Abschied zu nehmen. Sie können auch eine Pastorin rufen, um gemeinsam eine Abschiedsandacht zu feiern.

Verständigen Sie einen Bestatter und sprechen mit ihm ab, wann er Ihren Angehörigen abholen kommt. Sie können dem Bestatter Kleidung mitgeben oder später bringen, die die oder der Tote im Sarg tragen soll. Die Bestatter sind sehr kompetent in allen Fragen um die Bestattung und beraten und entlasten Sie nach Kräften.

Mit der Pastorin sollte am kommenden Tag ein Termin für ein Trauergespräch und für die Trauerfeier abgesprochen werden. Das können Sie selbst tun oder den Bestatter darum bitten. Wenn der Bestatter einen Termin für die Trauerfeier verabredet, wird sich die Pastorin melden, um sich für ein Gespräch mit Ihnen zu verabreden.

 

Sie können verschiedene Bestattungsarten wählen

Bild: Biena Monecke
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Zur Bestattung haben Sie verschiedene Möglichkeiten. In der Regel werden die Menschen unserer Gemeinde auf dem Ricklinger Stadtfriedhof bestattet. Gemeindemitglieder dürfen aber auch auf dem Michaelisfriedhof Ricklingen bestattet werden.

Bei einer Sargbestattung findet die Trauerfeier in der Friedhofskapelle statt. Im Anschluss gehen wir gemeinsam zum Grab. Dort wird der oder die Tote verabschiedet. Wir beten für sie und segnen sie. Nachdem wir gemeinsam das Vaterunser gebetet haben und Sie einen Segen empfangen haben, hat jeder die Möglichkeit, sich am Grab zu verabschieden.

Bei einer Urnenbestattung gibt es zwei Möglichkeiten: Die Trauerfeier findet mit der Urne wie oben beschrieben statt. Oder es findet eine Trauerfeier mit Sarg statt. Zu einem späteren Zeitpunkt gibt es dann eine Beisetzung im engeren Familienkreis, der die Urne zum Grab begleitet.

Wir empfehlen, mit der Trauerfeier nicht so lange zu warten. Es ist eine unruhige Zeit, bis die oder der Tote tatsächlich bestattet ist. Auf die Trauerfeier warten zu müssen, kann sehr nervenaufreibend sein.

Bild: Biena Monecke
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Weches Grab ist das richtige?

Sarg oder Urne? Blumen oder Rasen? Mit Grabstein oder anonym?

Es gibt viele Möglichkeiten der Bestattung. Im Idealfall haben Sie mit dem oder der Verstorbenen schon vor dem Tod über den eigenen Wunsch gesprochen. Relativ häufig kommt es vor, dass Sterbende sagen, sie möchten anonym bestattet werden. Unserer Erfahrung nach tun sie das in den meisten Fällen, weil sie ihren Angehörigen keine Arbeit mit der Grabpflege machen möchten. Wir empfehlen dringend, den Hintergrund dieses Wunsches genau zu erfragen. Denn als die, die weiterleben, brauchen wir einen Ort für unsere Trauer. Auch, wenn wir als Christen an die Auferstehung glauben, ist es wichtig, als Trauernde oder Trauernder an ein Grab gehen zu können, an dem man sich des Todes vergewissern kann und auch der Nähe oder Ferne des verlorenen Menschen. Wir raten deshalb dazu, mit dem Wunsch nach einer anonymen Beisetzung sehr vorsichtig umzugehen. Eine gute Alternative zum anonymen Grab ist beispielsweise das pflegeleichte Rasengrab, das nur mit einer Grabplatte bedeckt wird und keiner weiteren Pflege bedarf.

Bild: Biena Monecke
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Wohin mit meiner Trauer?

Jede und jeder trauert anders. Manchen ist es eine Hilfe, ihren Alltag so normal wie möglich fortzusetzen, andere räumen den Kleiderschrank des Toten aus, manche nehmen sich eine Auszeit, andere erzählen wie ein Buch und wieder andere verschließen sich. Wann die Trauer richtig aufbricht, lässt sich ohnehin nicht sagen - auch das ist bei jedem verschieden. Es kann sofort sein, aber auch erst nach einem Jahr oder noch längerer Zeit.

Wenn es soweit ist, kann es eine Hilfe sein, ein Gespräch zu suchen und sich die Schwere von der Seele zu reden. Scheuen Sie sich nicht, unsere Pastorin um ein Gespräch zu bitten - auch dann nicht, wenn seit der Trauerfeier schon viel Zeit vergangen ist. Es kann eine Hilfe sein, möglichst viel rauszugehen, im Garten zu arbeiten oder ans Meer zu fahren. Die Schöpfung Gottes erzählt immer noch auf die behutsamste Weise, dass das Leben weitergeht - wenn auch anders, und dass man ein Teil davon ist und sein darf.

Die Diakonie unserer Kirche bietet ein Trauercafé, Tauerspaziergänge und Trauergruppen an. Mit anderen ins Gespräch zu kommen, die die gleiche Erfahrung gemacht haben, kann eine große Erleichterung sein.

Hier erfahren Sie mehr über die Angebote für Trauernde

Besonders traurig ist es, wenn ein Kind stirbt. In den ersten Schwangerschaftswochen kann das relativ häufig vorkommen - jede dritte Schwangerschaft endet glücklos. Manchmal aber auch zu einem späteren Zeitpunkt.

Das Friederikenstift und das Henriettenstift feiern zweimal im Jahr Trauerfeiern für in ihren Krankenhäusern zu früh geborene Kinder. Und es gibt Menschen, die sich besonders gut mit diesen traurigen Ereignissen auskennen. Zögern Sie nicht, diese Kontakte zu suchen:

Leere Wiege: Begleitung für verwaiste Eltern

Jemand liegt im Sterben - wie bereiten wir uns vor?

Bild: Biena Monecke
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Wenn der Tod unausweichlich ist, hat man so manche schwere Entscheidung zu treffen. Rufe ich einen Arzt, wenn es ernst wird oder habe ich den Mut, meine oder meinen Lieben zu Hause sterben zu lassen? Wie begegnen wir uns in dieser letzten Zeit und werde ich die Kraft haben, bei ihr oder ihm zu bleiben, wenn der Tod kommt?

Es gehören immer mehrere dazu und jedem darf es - soweit die Umstände es erlauben - gut gehen. Tun Sie nichts, was Ihre Kräfte übersteigt und bleiben Sie möglichst mit Ihrem Gewissen im Einklang. Das Thema Tod ist meistens ein Tabuthema, aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, offen darüber zu reden. Es wird alle entlasten - die Lebenden wie die Sterbenden. Beispielsweise können Wünsche für die Trauerfeier berücksichtigt werden und auch Wünsche nach Gemeinschaft oder Alleinsein. Nicht jede oder jeder Sterbende kann sterben, wenn andere dabei sind. Und manche brauchen eine Art Erlaubnis. Auch dafür kann ein offenes Wort helfen.

Wenn Sie es wünschen, können Sie auch mit einer unserer Pastorinnen eine Abschiedsandacht feiern. Ein Abendmahl oder ein letzter Segen, der den Abschied erleichtert. Sollten Sie es wünschen, ist es uns eine Hilfe, wenn Sie uns so früh wie möglich in Ihre Pläne einweichen, damit wir uns so gut wie möglich bereit halten können.