Die Ostergeschichte

Jedes Jahr im Frühling feierten die Menschen in Jerusalem ein großes Fest – das Passah­ fest. Auch Jesus kam mit seinen Freunden zur Feier in die Stadt. Als die Menschen Jesus kommen sahen, freuten sie sich und jubelten ihm zu. Sie kannten Jesus und wussten, dass er schon vielen von ihnen geholfen hatte. Deshalb haben sie ihm einen besonders schönen Empfang bereitet und haben den Weg, den er auf seinem Esel entlanggeritten ist, mit Palmzweigen geschmückt.

Die Freunde von Jesus haben in Jerusalem ein Zimmer gemietet, in dem sie gemeinsam das Passahfest feiern konnten. Sie haben alles, was sie dazu brauchten, in der Stadt besorgt: ein Lamm - frisch gebraten, Gemüse, Brot und Wein.

Am Abend haben sie richtig lecker zusammen gegessen. Doch plötzlich hat Jesus Sachen erzählt, die sie ganz traurig gemacht haben. Er hat davon erzählt, dass er bald sterben wird, aber er sagte auch: „Habt keine Angst, denn ich werde wiederkommen.“

 Dann hat er das Brot genommen und hat gesagt: „Dieses Brot ist wie mein Leib. Er hat viele Teile. Wenn ihr das Brot teilt, dann denkt an mich.“

Und dann hat er den Wein herumgegeben und hat gesagt: „Dieser Wein ist rot wie mein Blut. Wenn ich nicht mehr hier bin, soll es euch an mich erinnern. Und es soll euch daran erinnern, dass in meinem Blut das Leben ist. Immer, wenn ihr davon trinkt, denkt daran.“

Zur Erinnerung daran, dass wir wie die Körner vom Brot oder wie Weintrauben an einer Weinrebe alle zusammen zu Jesus gehören, machen wir es in der Kirche heutzutage übrigens genauso: Wir teilen Brot und Wein. Wir sagen dazu Abendmahl.

Die Freunde von Jesus sind traurig geworden und haben sich Sorgen gemacht über das, was jetzt passieren sollte. Sie sind mit Jesus in einen wunderschönen Garten gegangen. Aber weil es schon sehr spät war, sind sie dort eingeschlafen.

Jesus ist wach geblieben und hat sich eine Stelle ausgesucht, an der er gut zu Gott beten konnte. Dreimal hat er laut gebetet und Gott um Hilfe gebeten. Er hat Gott auch gesagt, dass das passieren soll, was Gott für richtig hält. Das ist Jesus nicht leicht gefallen, aber am Ende ist es gut so gewesen. Doch davon hört ihr später.

Zunächst einmal sind Soldaten gekommen. Einer Freund von Jesus, der Judas hieß, hatte ihnen gesagt, wo sie Jesus finden können. Das war sehr gemein von ihm. Später tat es ihm leid, aber da konnte er nichts mehr daran ändern, dass die Soldaten Jesus mitgenommen haben.

Einer anderer von Jesus Freunden wollte ihm zu Hilfe kommen und hat einem Soldaten ein Ohr abgeschnitten. Aber Jesus mag keine Gewalt und deshalb hat er das Ohr einfach wieder geheilt.

Dann wurde Jesus von mächtigen Priestern verhört. Sie wollten, dass er stirbt. Die Priester hat gestört, dass Gott Jesus so gerne mochte und Jesus gesagt hat, dass er Gottes Sohn ist. Sie haben sich Sachen ausgedacht, die Jesus angeblich falsch gemacht hat. Aber über seinen Tod entscheiden durften sie nicht. Das musste der römische Befehlshaber machen. Er hat einen komischen Namen: Pontius Pilatus.

Pontius Pilatus wollte Jesus lieber nicht verurteilen, aber die Leute haben ihn dazu gedrängt, so dass er am Ende keine Wahl hatte. So war es beschlossen, dass Jesus an einem Kreuz sterben sollte.

Das passierte draußen vor der Stadt. Jesus musste selbst einen schweren Balken bis dorthin tragen. Er wurde an ein großes Holzkreuz genagelt. Das war schlimm. Schlimm war aber auch, dass sich die Leute noch über ihn lustig gemacht haben. Sie lachten ihn aus und sagten: „Du willst ein König für die Juden sein, die an Gott glauben? Dann steig doch vom Kreuz herunter!“. Sie machten ihm eine Krone aus Dornen und setzten sie ihm so fest auf den Kopf, dass er blutete.

Als Jesus am Kreuz hing, ist etwas Merkwürdiges passiert: Mitten am Tag wurde es plötzlich stockdunkel – ungefähr nachmittags um 3 Uhr, wenn sonst die Sonne scheint. Da starb Jesus und in dem Moment ist der Vorhang im Tempel kaputtgerissen. Die Soldaten unter dem Kreuz haben sich erschrocken. Und einer hat es nun endlich gemerkt und gesagt: „Jesus ist doch Gottes Sohn gewesen!“

Ein Mann, der Josef hieß, hat dafür gesorgt, dass Jesus in einem Höhlengrab beerdigt wurde. Der Körper von Jesus wurde in weiße Tüchter gewickelt und hineingelegt und dann wurde das Grab mit einem großen Stein verschlossen.

Alle Freunde von Jesus waren sehr, sehr traurig.

Am dritten Tag nach dem Tod von Jesus sind zwei seiner Freundinnen zum Grab gekommen, weil sie ihn dort besuchen wollten. Sie haben einen riesigen Schreck bekommen, weil der schwere Stein nicht mehr vor dem Grab lag. Und in der Grabhöhle lag Jesus nicht mehr – nur noch seine weißen Tücher. Stattdessen sahen sie eine helle Gestalt vor dem Grab, ein Engel Gottes, der sagte zu den Frauen:

Jesus ist nicht hier. Ihr braucht ihn nicht zu suchen, denn Jesus ist nicht mehr tot. Er lebt! Gott hat ihn auferweckt! Genau wie Jesus es euch angekündigt hat!“