Bibelgeschichten

Abraham ist unterwegs (1. Mose 12ff)

Das Kamel bringt Abraham und seine Frau Sarah nach Israel.
Eigentlich haben sie ganz woanders gewohnt, aber Gott hat Abraham aufgetragen, sich auf den Weg zu machen und in dem Land zu wohnen, das Gott ihm zeigen möchte. Das Besondere daran ist, dass Abraham schon sehr, sehr alt war, als er losgewandert ist – schon 99 Jahre alt.
Du bist jetzt sechs und machst dich auch auf einen neuen Weg – auf den Weg in die Schule.
Du hast Glück, denn wenn man jung ist, ist es viel leichter, sich auf einen Weg zu machen. Du bist sportlich und beweglich, Du bist neugierig. Neugierig war Abraham auch, aber beweglich war er nicht mehr. Oder glaubst Du, dass zum Beispiel Deine Großeltern sich gut auf eine weite Wanderung durch mehrere Länder machen könnten?
Abraham hat Gott vertraut. Er dachte: Wenn Gott es von mir will, dann hat er sich etwas dabei gedacht. Ich vertraue ihm und breche auf.
Und dazu hat Gott ihm einen ganz besonderen Segen weitergeben. Gott hat zu Abraham gesagt:
Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein. Ich will dir ganz, ganz viele Nachkommen schenken. Deine Familie soll riesengroß werden. Vertrau mir.
Wenn du in die Schule gehst, dann geht Gottes Segen auch mit dir. Gott ist wie ein Freund an deiner Seite. Und es ist ja sehr gut möglich, dass du in der Schule auch eine Art Familie findest – jeden Tag wirst du die Kinder aus deiner Klasse treffen und deine Lehrerinnen und Lehrer. Bestimmt findest du dort neue Freudinnen und Freunde. Und einen Freund hast du schon ganz sicher: Gott, der an deiner Seite ist.

Der ungläubige Thomas

Drei Tage nach seiner Kreuzigung ist Jesus wieder lebendig geworden. Seine Freundinnen und Freunde konnten ihn in der Grabhöhle nicht mehr finden, der schwere Stein vor der Höhe war weggewälzt und das Grab war leer. Ein Engel hat ihnen gesagt, dass sie Jesus hier nicht mehr suchen müssen. "Er lebt wieder!"
Manche von seinen Freunden haben ihn auch schon gesehen. Plötzlich war er wieder da und sie konnten ihr Glück kaum fassen.
Leider war sein Freund Thomas nicht dabei, als Jesus kam. Hinterher haben ihm die anderen davon erzählt und Thomas hat ihnen einen Vogel gezeigt: "Das kann ja wohl nicht sein. Das glaube ich erst, wenn ich Jesus anfasse."
Als Jesus noch einmal kam, war Thomas dabei. Tatsächlich durfte er Jesus anfassen. Er hat seine Vereltzungen gesehen und da hat er es auch geglaubt: "Jesus lebt!"
Unsere Kirche ist nach Thomas benannt. Du kannst mal unser buntes Fensterbild mit dem Bild auf deiner Karte vergleichen. Kannst du sehen, wer von den Leuten in dem Fenster Thomas sein muss?

Ein kleiner Junge ganz groß (1. Samuel 17,41-50)

David war noch ein Junge, als er davon gehört hat, dass die Soldaten seines Königs Saul einen schweren Kampf bestehen mussten. Die Brüder von David waren ebenfalls Soldaten. Er wollte ihnen etwas zu essen bringen und ist zum Schlachtfeld gegangen.
Dort hat aber niemand gekämpft. Stattdessen hat David einen Mann gesehen, der so groß war wie ein Riese. Er rief ganz laut: "Wenn sich einer traut, gegen mich zu kämpfen und er gewinnt, habt ihr den ganzen Kampf gewonnen."
Das war natürlich ein gutes Angebot - denn in einem Kampf sterben viele Menschen und das ist ein furchtbar traurige Sache. Niemand von uns möchte sterben, erst recht nicht, in einem blutigen Kampf.
Aber es hat sich keiner getraut, gegen den Riesen zu kämpfen. Alle wussten, dass man das nicht schaffen kann. Als David davon hörte, sagte er: "Ich mache das! Ich kämpfe gegen den Riesen Goliath!"
Da haben sich alle gewundert und dachten, dass David einen Witz macht. Aber da war er auch schon losgelaufen - dem Riesen entgegen. Der hat erst etwas gestaunt und dann ganz laut angefangen zu lachen: "Du willst gegen mich kämpfen? Das ist ja wohl ein Witz."
Aber noch bevor er wieder richtig aufgehört hatte zu lachen, hat David seine Zwille genommen und einen Stein. Den Stein hat er mit der Zwille direkt auf den Riesen geschossen und hat ihn mitten an der Stirm getroffen. Das war so eine empfindliche Stelle, dass der große Riese umfiel. David hatte ihn tatsächlich besiegt!
Du kannst dir bestimmt vorstellen, dass alle überrascht waren. Und alle haben David zugejubelt.
Daran siehst du, dass man sich auch Sachen trauen kann, wenn man noch klein ist. Und dass man sogar als Kind mutig sein kann und Sachen schafft, die andere dir gar nicht zugetraut hätten.
Ich weiß schon, dass du es gut schaffen wirst, in die Schule zu gehen. Denk einfach an David, wenn dich mal der Mut verlässt!
 

Jesus geht in die Schule

Als Jesus gelebt hat, gab es noch nicht solche Schulen wie heute. Wenn man etwas lernen wollte, konnte man das im Tempel tun - also in der jüdischen Kirche. Da haben die Leute zusammen Bibel gelesen und gelernt, was mit den Geschichten gemeint ist.
Die Rolle, die du auf deiner Bildkarte siehst, ist keine Küchenrolle, sondern ein Buch aus der Bibel. Man hat das Papier früher auf Holzstäbe gewickelt, ganz anders als bei uns heute.
Einmal war Jesus mit seinen Eltern in Jerusalem, da war er 12 Jahre alt. Als alle wieder nach Hause gegangen sind, dachten seine Eltern, dass Jesus mit seinem Onkel und seiner Tante unterwegs ist, aber er war gar nicht mitgekommen! Oh weh. Als seine Eltern das gemerkt haben, haben sie einen riesigen Schreck bekommen. Das kannst du dir bestimmt vorstellen. Deine Eltern wollen ja auch immer wissen, wo du bist. Sie haben Jesus überall gesucht. Und stell dir vor, wo sie ihn gefunden haben! Im Tempel. Da saß er mit den Erwachsenen und hat ihnen erklärt, was der Bibeltext bedeutet, den sie zusammen gelesen haben.
Ist das nicht toll? Wenn man in die Schule geht, wird man so schlau, dass man sogar Erwachsenen etwas erklären kann! Da werden deine Eltern auch bald staunen.